Ein ganz besonderer Klassiker in den Dolomiten befindet sich am Großen Falzaregotum 2.500 m – die Dibona Kante! Unser Ziel gilt an diesem Tag dieser interessanten Kletterroute, welche mit einem kurzen Zustieg lockt. Die schönen steilen Platten, der luftige Quergang und die steile Verschneidung am Schluss locken viele Kletterer in diese Route. Deshalb ist es ratsam, entweder früh zu starten, oder abzuwarten, bis die Seilschaften schon gut durch sind. Denn die Dibona Kante – der große Klassiker an den Falzaregotürmen, ist sehr beliebt.
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Dibona Kante – der Klassiker am Großer Falzaregoturm
Der Zustieg
Der Zustieg zu diesem Klassiker ist recht einfach und mit den gut 30 Minuten für die Dolomiten recht kurz. Einige Hundert Meter unter dem Falzaregopass beim Ristorante Grill “Da Strobel” startet man auf dem markierten Weg hinauf bis zur alten Kriegsstrasse und den Ruinen des alten Lazarettes. Hier sieht man dann schon den kleinen und auch großen Falzaregoturm. Sehr mächtig steht der da, der Große Falzaregoturm.
Direkt unter dem Einstieg ist ein gutes Grasband zu finden, von wo aus die Route in einer kurzen Verschneidung startet. Die Route führt fast mittig durch die Wand. Ein gutes Topo und eine kurze Beschreibung findet ihr auf bergsteigen.com
Die Route wurde im Jahr 1934 von I. und A Dibona und de Stefani erstbegangen. Man beachte die Leistung dieser Erstbegeher und die damalige Ausrüstung!!! Der Klassiker am großen Falzaregoturm umfasst 10 Seillängen, wobei die letzte Verschneidung es noch in sich hat. Für diese Begehung der Dibona Kante haben wir keine mobilen Sicherungen verwendet. Die Mitnahme von Klemmkeilen und Friends würde ich euch aber empfehlen.
Die Schwierigkeit der Dibona Kante
Laut Führer wird die Dibona Kante am Großen Falzaregoturm mit 5+ (5 obligatorisch A0) bewertet. Für mich war diese Route kein Problem. Dennoch haben mich die letzten 2 Verscheidungen doch etwas an Kraft gekostet, denn die Absicherung dieser Seillänge fand ich sehr schlecht und auch das Anbringen von zusätzlichen Sicherungsmöglichkeiten würde ich als eher schwierig bezeichnen. Das letzte Teilstück der Route führt dann noch über einen brüchigen Ausstieg. Hier sollte darauf geachtet werden, dass kein Steinschlag ausgelöst wird.
Der Abstieg
Um von einer Klettertour auch heil wieder zurück zu kommen ist der Abstieg ein wichtiger Bestandteil einer Tour und darum auch nicht zu unterschätzen. Der Abstieg beim großen Falzaregoturm führt über eine teils recht brüchige Rinne hinunter bis man in eine große Scharte kommt. Dieser folgt man dann links (nicht rechts) und folgt der roten Markierung bis zum Einstieg. Der Rückweg erfolgt dann auf dem gleichen Weg wie der Zustieg zur Wand.
Man beachte:
Gerade wenn das Wetter nicht 100 %ig ist und man mit Regen oder Gewittern rechnen muss, sollte man unbedingt die Zeit für den Abstieg großzügig mit einrechnen. Vor allem im gras/felsdurchsetztem Gelände ist ein Rutscher lebensgefährlich. Die steilen Abstiege in den Dolomiten sind nicht zu unterschätzen, vor allem, wenn man nach der Klettertour müde Beine hat.
Mein Tipp:
Wenn wir uns Mehrseillängen-Routen hier in den Dolomiten aussuchen, dann machen wir es immer so, dass wir 1-2 Grade unter unserem Niveau klettern. Hier sind Reserven gefragt, vor allem wenn die Wegfindung nicht so einfach ist und auch die Absicherung des öfteren zu wünschen übrig lässt. Dies gilt vor allem für die alten Klassiker. Wir sind bisher sehr gut damit gefahren. Dann macht das Klettern hier auch unheimlich viel Spaß.
Dass es hier auch Sportkletterrouten gibt, welche gut abgesichert sind, könnt ihr in meinem Beitrag über die Kletterroute “NIKIBI 6b+ am Torrione Marcella” nachlesen. Auch hier klettern wir immer unter Niveau, man weiß ja nie…..
TIPP.: Wenn ihr abends, wenn es ruhiger wird hierher kommt, dann könnt ihr ganz bestimmt einige Murmeltiere beobachten. Schaut mal….
Facts in Kürze
Anfahrt: Von Toblach nach Cortina und dann weiter bis kurz vor den Falzaregopass
Beim Parkplatz vis a vis des Restaurant Grill “Da Strobel” parkierenZustieg: Gleich hinter dem Gasthaus beginnt der Weg zu den Ruinen und des Lazarettes aus dem 1. Weltkrieg. Rechts von der Rissrinne befindet sich der Einstieg der Tour, welche mitten durch die Südwand führt.
Schwierigkeit: Die Route wird mit der Schwierigkeit 5+ (obl. 5 A0) angegeben. Mobile Hilfsmittel würde ich empfehlen: Grundstortiment Klemmkeile und Friends Wir sind mit dem Einfachseil geklettert. Bandschlingen und 9 Expressschlingen werden empfohlen.
Die letzten Verschneidungsseillängen fand ich persönlich am schwierigsten.Abstieg: Am Ende der Tour weiter bis auf die Gipfelwiese. Anschließend auf der Rückseite links eine brüchige Rinne hinunter bis man zu einer großen Scharte kommt. Hier links (nicht rechts) der roten Markierung entlang bis zurück zum Einstieg.
Tipp: Die Route ist sehr beliebt und deshalb entweder ganz früh starten oder am frühen Nachmittag, wenn die Seilschaften schon durch sind. Unbedingt den Wetterbericht beachten, denn hier können Gewitter schlagartig auftreten.
Die Informationen zu dieser Kletterroute beruhen auf persönlicher Erfahrung und geben meine eigene Meinung wieder.
Kennt ihr auch Klassiker in den Wänden der Dolomiten, welche unbedingt gemacht werden sollten und besonders schön sind? Nicht nur in den Zinnen gibt es wunderschöne Routen (das ist dann eine andere Geschichte) auch in den Wänden der Tofana, im Rosengarten oder am Sass Pordoi. Kennt ihr hier Klassiker die ihr vielleicht schon mal gemacht habt, und die ihr empfehlen könnt? Ich würde mich über ein paar Tipps sehr freuen.
…bis bald
Eure Bine