Auf nach Holland oder doch Niederlande? Ich bin mir da nicht so sicher, was richtig ist. Auf jeden Fall möchten wir ein neues Land kennenlernen und dabei einen Campervan testen. Könnt ihr euch noch an den Reisebericht über Düsseldorf erinnern? Dort waren wir ja nicht nur wegen der Stadt unterwegs, sondern wir besuchten den Caravan Salon. Da uns ein Kauf eines Campers schon seit geraumer Zeit vorschwebt, wollen wir genau jenes Gefährt unter die Lupe nehmen, welches in der engeren Auswahl steht.
Was ist da naheliegender als ein Solches auszuleihen und dieses auf Herz und Nieren zu testen. Gesagt getan. In der Nähe von Karlsruhe haben wir eine Wohnmobilvermietung gefunden, die unser Traummobil auch zum Mieten offeriert. Ein Termin ist schnell gefunden und auch die Reiseroute rasch fixiert. Es soll nach Amsterdam, Den Haag, ans Meer und nach Rotterdam gehen. Eingeplant sind 3 Nächte – ein längerer Zeitraum steht uns leider nicht zur Verfügung. Dass es eine etwas stressige Angelegenheit werden wird, das war uns bewusst. Und das ist unserer Reiseroute:
Reiseroute im Überblick:
Bregenz – Linkenheim-Hochstetten (Camper Übernahme) – Amsterdam – Scheveningen – Den Haag – Rotterdam – Linkeheim-Hochstetten (Camper Rückgabe) – Bregenz
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Campingplatz Vliegenbos im Norden Amsterdams
Los geht unsere Fahrt früh morgens von Bregenz bis nach Linkenheim-Hochstetten. Dort nehmen wir unser Mietfahrzeug entgegen. Unser Fahrzeug können wir in der Zwischenzeit beim Händler stehen lassen. Schnell sind die Sachen umgeladen und nach einer ausführlichen Einweisung fahren wir mit dem Camper bis nach Amsterdam auf den Campingplatz Vliegenbos. Wildcampen ist in den Niederlanden verboten und wird auch bestraft. Es wird viel kontrolliert.
Auf dem Campingplatz Vliegenbos, der sich im nördlichen Teil Amsterdams befindet, quartieren wir uns ein. Ich rate jedem an, vorab einen Platz zu reservieren, denn durch das Verbot des Wildcampens sind die Campingplätze sehr gut besucht.
Bei unserer Reservierung haben wir bereits unseren zugewiesenen Platz erhalten. Dieser ist auch rasch gefunden und so erreichen wir unser erstes Ziel am frühen Abend. Da das Restaurant hier noch geöffnet hat, genießen wir unser Abendessen in der heimeligen Gaststätte direkt auf dem Campingplatz.
Mehr als 800 Kilometer haben wir heute zurückgelegt. Im Camper richten wir es uns gemütlich ein und fallen müde aber glücklich ins Bett.
Infos zur Ausstattung des Campervans
Im Campervan haben wir einen besonderen Comfort, denn darin befindet sich eine kleine Küche, ein Hubbett und ein Aufstelldach sowie ein WC und eine Dusche. Der Laderaum im Heck ist besonders groß und so wäre es möglich, die Fahrräder oder auch ein Motorrad zu transportieren und trotzdem 2 große Schlafplätze im Aufstelldach zu haben. Damit man auch in der kälteren Jahreszeit unterwegs sein kann, darf eine Heizung im Campervan nicht fehlen. Bei diesem Modell handelt es sich um eine Dieselheizung. Der Fahrkomfort mit dem Automatikgetriebe ist perfekt und auch die Leistung ist ausreichend. Es ist purer Luxus, den wir hier haben; so wie vor etlichen Jahren, als wir noch mit unserem eignen Wohnmobil sehr viel unterwegs waren.
10 Jahre lang durften wir ein solches unser Eigen nennen und wir waren damals mit unseren Kids fast jedes Wochenende unterwegs. Österreich, Schweiz, Italien, Deutschland – das waren unsere Länder, in denen wir damals viel Zeit verbrachten. Was für eine aufregende Zeit. Vielleicht sind wir ja in Kürze auch wieder öfters unterwegs – mit einem eigenen Camper :-)
Amsterdam
Auf dem Campingplatz ist es ausgesprochen ruhig und so haben wir eine sehr erholsame Nacht. In der Nacht hat es ein wenig geregnet. Jetzt am Morgen sind die Straßen zwar noch nass, aber die Wolken lichten sich und wir holen die reservierten Fahrräder bei der Rezeption ab. Wir haben uns vorgenommen, Amsterdam mit dem Rad zu erkunden – so wie es auch die Holländer machen ;-). Ob das eine gute Idee ist, das wird sich herausstellen. Es ist ja bekannt, dass es sehr turbulent in der Stadt zugeht.
Überfahrt mit der Fähre
Wir starten am Campingplatz und fahren mit unseren Rädern zur Fähre, welche in den südlichen Teil von Amsterdam übersetzt. Diese ist kostenlos und was haben wir für ein Glück, dass wir diese genau 30 Sekunden vor der Abfahrt erreichen. Ein besseres Timing konnten wir nicht haben, oder?
Kulisse auf den A’dam Tower und das Eye Filmmuseum
Bei der Überfahrt auf die andere Seite von Amsterdam haben wir einen grandiosen Ausblick auf den A’dam Tower und das Eye Filmmuseum. Habt ihr gewusst, dass sich auf dem A’dam Tower die höchste Schaukel Europas befindet? Sehr beeindruckend das Ganze. Falls ihr die “Over the edge” Schaukel ausprobieren wollt, unbedingt Tickets vorab reservieren, ansonsten gibt es fast keine Möglichkeit, diese Attraktion zu besuchen.
Sehenswürdigkeiten in Amsterdam
Nach der kostenlosen Überfahrt mit der Fähre erreichen wir den Hauptbahnhof von Amsterdam. Ich habe noch nie im Leben so viele Fahrräder gesehen wie hier. Unglaublich, wie sie alle hier abgestellt sind. Wir haben uns vorab keinen genauen Plan gemacht, was wir uns alles anschauen wollen. Wir lassen uns einfach treiben und erkunden die schöne Grachten, passieren das Van Goh Museum, die wunderschönen Parkanlagen, die sich dahinter befinden und genießen die Sonnenstrahlen am Rijksmuseum. Unsere Route führt auch durch das Rotlichtviertel, welches sich genau visavis der De Oude Kerk (Kirche) befindet.
Was für ein Gewusel in der Stadt
Es ist sehr turbulent hier und in der ganzen Stadt ist ein riesiges Gewusel. Mit dem Fahrrad muss man höllisch aufpassen, dass man nicht überfahren wird. Für mich definitiv viel zu überlaufen und ich bin froh, eine kurze Verschnaufpause in einem Restaurant zu bekommen, um das Mittagessen zu genießen.
Tipp: Falls ihr euch ein Fahrrad mietet, passt gut darauf auf. Meinem Schatz hätte man fast das Fahrrad geklaut, obwohl wir 2 Meter daneben gestanden sind. Er hat Bilder gemacht, während 2 Personen versuchten, das Fahrrad zu entwenden. Gut, dass wir das noch verhindern konnten. Eine kurze Ablenkung und schon ist es geschehen….
Achtung auch bei den Straßenbahnschienen, denn diese sind mit dem Rad auch sehr trügerisch. Diese hab ich einmal übersehen. Den Sturz mit dem Fahrrad konnte ich mit viel viel Glück verhindern :-)
Am Abend genießen wir ein gutes Essen in der Stadt, ein Drink in einer der belebten Gassen geht sich auch noch aus, bevor wir beschließen, auf den Campingplatz zurückzukehren. Es ist mir schon ein wenig mulmig zumute, da unsere Räder keine funktionierenden Lichter haben. Wieder nehmen wir die kostenlose Fähre um auf die andere Seite überzusetzen. Nach einer kurzen Fahrt erreichen wir den Campingplatz.
Habt ihr gewusst, dass es Holland zahlreiche schöne Hundestrände gibt? Marcel vom Blog CampingNerd hat darüber einen Beitrag geschrieben.
Auf nach Den Haag und nach Schevenningen
Am nächsten Morgen frühstücken wir gemütlich, und steuern unser nächstes Ziel an: Ab ans Meer und zwar genauer gesagt nach Schevenningen. Dies liegt in der Region Den Haag und ist nach ca. 1 Stunde mit dem Auto von Amsterdam aus gut erreichbar. Da wir noch sehr früh dran sind, fällt es uns auch nicht schwer, einen geeigneten Parkplatz zu bekommen.
In Scheveninngen ist im Sommer bestimmt die Hölle los. Ein Riesenrad, Flying Fox und viele weitere Attraktionen werden hier geboten. Eine Bar reiht sich an die andere. Was man jedoch im ganzen Wirbel nicht vergessen darf, hier gibt es kilometerlangen Sandstrand. Da sollte doch Zeit für einen Strandspaziergang sein, oder?
Hier hätte ich es bestimmt noch ein paar Tage ausgehalten. Vor allem schaue ich gerne den Surfern zu, die sich hier in den Wellen austoben. Das haben wir auch einmal ganz nah an der Algarve erlebt. Da könnte ich stundenlang am Strand sitzen und ihnen zusehen.
Leider erlaubt es unser straffes Programm nicht, und deshalb machen wir uns auf den Weg zu unserem nächsten Ziel:
Rotterdam
Rotterdam ist eine moderne Hafenstadt in Südholland. Der Hafen Rotterdam zählt zu den größten Schiffshafen der Welt. Interessant ist auch, dass der Hafen im Jahr 2020 einen Seegüterumschlag von 436 Millionen Tonnen hatte. Schon eine Menge, die hier von und an Bord gehen. Im Futureland könnt ihr die Entwicklung des neuesten Hafengebietes von Rotterdam entdecken. Auf der Maasvlakte 2 sieht man nicht nur die modernsten Containerterminals und größten Seeschiffe der Welt, sondern auch die neuesten Innovationen im Offshore-Bereich.
Ein Must See in Rotterdam ist die Erasmusbrücke. Gleich daneben befindet sich eine Zugbrücke, welche bei unserer Anwesenheit gerade geöffnet wurde. Ein tolles Spektakel, welches wir hier geboten bekommen haben. Die Skyline von Rotterdam hat mir sehr gut gefallen und ich glaube, ihr habt den Besten Blick von hier aus…..schaut mal:
Windmühlen von Kinderdijk
Viel zu kurz ist die Zeit, die wir hier verbringen durften, jedoch habe ich noch ein weiteres Ziel auf meiner Bucketliste und zwar die Windmühlen in Kinderdijk-Elshout. Im Jahr 1997 wurden die Windmühlen von Kinderdijk von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Diese wurden im Jahr 1740 erbaut. Heute sind 19 eindrucksvolle Bauwerke zu bestaunen.
Die Mühlen wurden deshalb erbaut, um das tieferliegende Gebiet Alblasserwaard vom Wasser zu befreien und trocken zu halten. Heute zählen diese Windmühlen zu den beliebtesten Fotomotiven in Holland. Einige Windmühlen kann man auch von innen besichtigen. Informiert euch hier, wann diese geöffnet sind.
Sehr imposant sind sie, wenn sie sich in den Wasserläufen spiegeln. Schnell noch ein paar Bilder machen und schon müssen wir wieder weiter, denn wir möchten auf einem Stellplatz in Düsseldorf, den wir bei unserem letzten Besuch gesehen haben, übernachten.
Düsseldorf – ein Stellplatz direkt am Rheinufer
Gut 200 Kilometer von Kinderdijk entfernt liegt Düsseldorf – unser nächstes Ziel. Hier waren wir bereits und kennen uns ein wenig aus. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, am Abend in Düsseldorf in unserem Lieblingsrestaurant zu Abend zu essen. Damit wir dies schaffen, müssen wir uns ein wenig beeilen. Es läuft gut und wir erreichen gegen 20:30 Uhr Düsseldorf.
Rasch ist der Stellplatz direkt am Rheinufer gefunden und wir spazieren von hier aus in 15 Minuten direkt in die Stadt.
Wir haben während der Fahrt noch einen Sitzplatz reservieren lassen und so können wir das Abendessen in einer gemütlichen Atmosphäre genießen. Gut gestärkt und zufrieden spazieren wir zu unserem Campervan zurück.
Gut zu wissen: Die Gebühr für den Stellplatz wird mittels Parkscheinautomat beglichen.
Wir haben uns nochmals viele Gedanken über den Campervan gemacht und sind zum Schluss gekommen, dass das genau das ist, was wir wollen. Die Ausstattung ist perfekt, das Fahrzeug hat alles was wir brauchen und so bringen wir es am nächsten Tag unversehrt wieder zurück zur Vermietstation. Es war die richtige Entscheidung, das Fahrzeug vor unserem Kauf zu testen.
Und so begeben wir uns auf die Suche nach genau diesem Fahrzeug. Vielleicht ergattern wir einen jungen gebrauchten oder ein Neufahrzeug. Vielleicht wisst ihr ja wen, oder jemand verkauft seinen, dann lasst es uns gerne wissen. Da die Vorbestellzeiten sehr lange sind (fast 2 Jahre), müssen wir uns bestimmt noch ein wenig gedulden. Aber wir geben die Hoffnung nicht auf. Vielleicht ergattern wir ja einen jungen Gebrauchten :-)
Ich halte euch auf dem Laufenden…
Bis bald
Bine