Die Sellaronda MTB-Tour ist eine der schönsten Panorama Touren durch die Dolomiten. Man radelt über Wiesen, Bergpässe und durchquert 4 Dolomitentäler: Alta Badia, Arabba, Fassatal und Gröden. Durch die Möglichkeit, die Fahrräder mit den Bergbahnen zu transportieren, könne die Bergpässe Grödnerjoch, Campolongopass, Pordoijoch und das Sellajeoch einfach erreicht werden. Die Abfahrten führen meistens über technisch anspruchsvolle Singletrails und Schotterwege. Wir sind die Sellaronda mit unserem E-Mountainbikes gefahren.
Die Sellaronda kann im Uhrzeigersinn oder auch gegen den Uhrzeigersinn erfolgen. Wir können die Fahrt im Uhrzeigersinn empfehlen. Hier kommt man in den Genuss von vielen Abfahrten. Bei der Fahrt gegen den Uhrzeigersinn legt man eine Strecke von 58,6 Kilometern, 1050 Höhenmetern zurück. Downhill sind es dann 3.835 Höhenmeter.
Wir haben uns für die Sellaronda im Uhrzeigersinn entschieden. Uns erwarten 62,5 Kilometer, Uphill 370 hm und Downhill 4.280 Höhenmeter. Uns wurde empfohlen, eine der ersten Bahnen zu benutzen. Diesen Rat haben wir befolgt und wie sich herausstellt, war das eine sehr gute Wahl.
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Ausgangspunkte der Sellaronda im Uhrzeigersinn
Für die Sellaronda eignen sich 4 Ausgangspunkte am besten: Wolkenstein in Gröden, Corvara in Alta Badia, Canazei im Fassatal und Arabba am Fuße des Sellamassivs. Wir sind von Compitello di Fassa gestartet, da wir gleich neben der Bahn im Hotel Ramon einquartiert waren.
Vom Sellajoch nach Wolkenstein
Von Campitello di Fassa startet man mit der Seilbahn Col Rodella, welche auf das Sellajoch führt. Von dort führt der Weg über die berühmte Steinerne Stadt. Hier kann man auch Bouldern und Klettern. Dieses Mal gibt es für uns keine Felsaktivität. Wir radeln unterhalb des Jochs am Fuße des Langkofels weiter. Es folgt eine lange Abfahrt nach Wolkenstein in Gröden. Gleich der Start fordert mich ein wenig und ich bin mir nicht sicher, ob ich das alles schaffen kann.
Am Vortag hat es ein wenig geregnet und die Trails sind noch etwas nass. Deshalb fahre ich vorsichtig und wenn es mir zu brenzlig wird, dann steige ich auch gerne mal ab. Das habe ich mir auf jeden Fall so vorgenommen. Denn Risiko nehme ich keines in Kauf. Ich möchte mich nicht wieder verletzen, so wie im Oktober des vergangen Jahres, als mich das Rad in einer Kurve abgeworfen hat.
Die Abfahrt nach Wolkenstein fühlt sich jedoch ganz gut an und so bewältigen wir den S1 Trail Icarus und den S1 Paravis. Anschließend führt unser Weg weiter über die SO Family Line nach Plan de Gralba / Selva Wolkenstein. Ein richtig schöner flowiger Trail, den ich in vollen Zügen genießen kann.
Von Wolkenstein über das Grödner Joch nach Corvara
Von Wolkenstein geht es mit dem Costabella-Sessellift und dann mit der Dantercepies-Seilbahn 2.286 m.ü.M. zum Grödner Joch. Auf dem S1 Cir Ciara und dem S1 Frara führt der Singeltrail vom Grödner Joch bis Colfosco und danach auf leichtem Schotterweg abwärts bis nach Corvara. Ein kleiner Halt bei der Kapelle am Grödner Joch muss sein. Die Ausblicke hier sind phantastisch und wir genießen das hervorragende Wetter in vollen Zügen. Die Abfahrten sind für mich als Anfänger schon etwas fordernd, aber es geht bisher alles glatt.
Von Corvara nach Arabba
Von Corvara fährt man nun mit den Liften Col Alto und Braia Fraida auf dem Col Alto – Pralongiá Plateau. Die lange Abfahrt bis zum Campolongo Pass auf dem Trail S1 Flè Trail und dem S2 Trail Bec de Roces , nach Arabba fordern mich sehr. An manchen Stellen ist mir der S2 Trail etwas zu schwierig. Hier steige ich an manchen für mich gefährlichen Stellen einfach ab. Das macht jedoch nichts und auch ich erreiche das nächste Etappenziel Arabba.
Von Arabba nach Canazai
Von hier geht es nun weiter mit der Seilbahn Porta Vescovo hinauf auf 2500 Metern, wo man einen einmaligen Blick auf den Marmolada-Gletscher genießt. Die Aussicht ist ein Traum und die Marmolada ist zum Greifen nahe. Nun erwartet uns eine sehr lange Abfahrt. Auf dem Treil S1 Apenrose und auf einer Schotterstraße fahren wir unserem nächsten Ziel entgegen. Das ist die Seilbahn Fodom, welche uns auf den Passo Pordoi bringt.
Von Canazei nach Campitello di Fassa inkl. Abstecher Sass Pordoi
Wir erreichen die Seilbahn Fodom und fahren mit dieser etwas langsamen Bahn zum Passo Pordoi. Es ist 16.45 Uhr und wir stellen unsere Räder bei der Bergstation am Pordoi Pass ab. Rasch fragen wir, wie lange die Bergbahn auf den Sass Pordoi noch fährt. Wir haben genau noch 15 Minuten Restzeit. Diese wird genutzt, um mit dieser Bahn auf den Gipfel des Sass Prodoi zu gelangen. Wir lassen die Räder bei der Bahn stehen und fahren noch schnell hoch. Was für eine Kulisse und was für ein Glück, dass wir diese Bahn noch erreicht haben.
Wir sind fasziniert ob der Schönheit hier oben. Noch nie haben wir es bis hierher geschafft. Ein Basejumper aus China mit seiner Freundin macht sich für den Absprung bereit. Toni kann diesen noch hautnah miterleben. Ich jedoch beeile mich, um zur Bergstation zu gelangen, denn es sind noch genau 3 Minuten bis zur Abfahrt der letzten Bahn. Mit Mühe und Not erreicht auch Toni mit ein paar Minuten Verspätung die Bahn (Gut, dass die Bahn auf meinen Mann gewartet hat). Und so fahren wir wieder zur Talstation, wo wir unsere Bikes deponiert haben. Glücklich, dass dies alles so gut gegangen ist! Was für ein Tag und was war das für ein grandioses Panorama.
Vom Passo Pordoi nach Campitello die Fassa
Nun steht für uns noch die letzte Abfahrt an. Diese führt vom Passo Pordoi zurück zu unserem Ausgangspunkt nach Campitello die Fassa. Auf dem S2 Infinity Trail, dem S1 Rabbetrail fahren wir gemütlich zurück ins Tal. Hier kann der etwas schwierigere Teil auch umfahren werden.
Kurz und kompakt:
Kilometer: 62,5
Uphill mit dem MTB: 370 hm
Downhill mit dem MTB: 4280 hm
Dauer: ca- 6-8 Stunden, je nachdem, wie viel Zeit man zum Fotografieren verwendet.
Ticket: Ihr benötigt den Super Dolomiti Pass – Kosten € 62,00 (Tageskarte – Stand Sommer 2024), damit ihr alle Bahnen benutzen könnt.
Beschilderung: Die Tour im Uhrzeigersinn ist sehr gut gekennzeichnet und ihr müsst der orangen Beschilderung Sellaronda MTBTour folgen.
Kartenmaterial: Am besten ihr nehmt euch beim Kauf des Super Dolomiti Passes die Sellaronda Karte (gratis) beim Schalter der Bahn mit. Dort ist alles ausführlich beschrieben.
Was für eine Tour – nie im Leben habe ich geglaubt, dass ich das meister kann. Von steilen Schotterpisten, über flowige Trails, und fordernden, schwierigere Passagen ist hier alles dabei. Die Aussicht ist phänomenal und ich bin froh, dass ich hier mitgefahren bin.
Und hier gibt es noch ein paar Eindrücke…
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